Also kurz gesagt, bei einem Kind, welches nicht essen oder trinken will, sollte dieses Verhalten nicht durch vermehrte Aufmerksamkeit belohnt werden.
Gehen Sie lieber einen Schritt zurück. Sitzen Sie beim Essen möglichst gemeinsam am Tisch, damit Ihr Kind auch Sie essen sieht. Bieten Sie freundlichst den Brei oder die Trinkflasche an. Fängt Ihr Kind an, mit der Nahrung zu spielen, die Lippen zusammenzukneifen oder den Kopf von Löffel und Flasche wegzudrehen, machen Sie eine kleine Pause und versuchen Sie es erneut.
Wenn Sie wieder auf Ablehnung stoßen, lassen Sie sich keinesfalls anmerken, dass Sie dies stören würde. Im Gegenteil, essen Sie vielleicht sogar demonstrativ den restlichen Brei Ihres Kindes auf, am besten mit entsprechender Mimik, als gäbe es nichts Leckereres auf der Welt und beenden Sie dann das Essen. Will Ihr Kind jetzt doch noch etwas von seinem Brei haben, sind Sie freundlich und bestimmt. „Nein, wir sind jetzt fertig mit dem Essen“, auch wenn es evtl. Tränen gibt.
Sie können den Abstand bis zur nächsten Mahlzeit ja in diesem Fall etwas verkürzen. Auch, wenn Ihr Kind auf diesem Weg vielleicht erstmal etwas weniger zunehmen sollte, halten Sie sich immer vor Augen, dass es besser ist, Ihr Kind hat einige Pfunde weniger aber dafür ein normales Verhältnis zum Essen als anders herum.
Ein Kind, welches zum Essen überredet oder gezwungen wird, wird längerfristig eher untergewichtig werden mit gleichzeitig pathologischem Verhältnis zum Essen. Hören Sie nicht auf Ihre Umgebung, welche Ihnen vielleicht suggeriert, Ihr Kind esse zu wenig. Wenn Sie unsicher über die Gewichtsentwicklung sind, fragen Sie lieber einmal in der Praxis nach.