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Kariesprophylaxe - Fluoridprophylaxe

Kariesprophylaxe

Bedingt durch unterschiedliche Risikofaktoren (z. B. zucker- oder safthaltige Getränke in der Nuckelflasche, familiäre Komponenten, schlechte Mundhygiene) sind derzeit ca. 10 bis 15 % aller Kinder bereits in der frühen Kindheit von Karies betroffen. Auch wenn von vielen Eltern eher verharmlost, birgt dies doch Gefahren hinsichtlich Störungen des Kauvorganges, der Sprachentwicklung oder des Kieferwachstums.

Auch eine soziale Beeinträchtigung im täglichen Miteinander der Kinder ist oft zu beobachten. Seit Jahren existieren verschiedene, und damit für die Eltern eher verunsichernde Empfehlungen hinsichtlich eines effektiven Kariesschutzes. Einigkeit besteht über den Zusammenhang zwischen einer regelmäßigen Fluoridzufuhr und der Reduktion von Karies. Streitigkeit besteht jedoch darüber, wie diese Fluoridierung erfolgen sollte.

Die kinderärztlichen Fachgesellschaften empfehlen die systemische Fluoridierung in Form von Tabletten (in Kombination mit den Vitamin D Tabletten), die Zahnärzte raten eher zur lokalen Fluoridierung in Form einer fluoridhaltigen Zahncreme. Für Verwendung einer Zahncreme spricht, dass weltweit Einigkeit darüber besteht, dass der karieshemmende Effekt der Fluoridierung am stärksten bei einer Wirkung direkt auf der Zahnoberfläche, also noch im Mund, ausgeprägt ist. Damit Tabletten diese Wirkung entfalten, müssten diese gelutscht werden, was altersbedingt schwierig möglich ist.

Auch eine Gabe schon vor dem Zahndurchbruch erscheint deswegen eher nicht sinnvoll. Gegen die Zahncreme spricht, dass diese als Kosmetikprodukt anderen Kontrollen als Medizinprodukte unterliegt und deswegen auch Stoffe enthalten kann, welche potentiell nicht zum Verzehr geeignet sind. Werden diese Stoffe aber genauer aufgeschlüsselt, erscheint bei bestimmungsgemäßem Gebrauch eine Verwendung von Kinderzahncreme (500 ppm Fluorid) unbedenklich. Lediglich die Allergenität verschiedener Aromastoffe wurde bislang noch nicht in Studien erfasst.

Gegen die Tabletten spricht das Risiko einer Fluorose (Überfluoridierung) mit Risiken für Zähne und Körper, da Fluorid zusätzlich zu den Tabletten auch noch aus anderen Quellen mit der Nahrung aufgenommen wird. Die Unsicherheiten führten teilweise dazu, dass manche Eltern zeitgleich sowohl Zahncreme als auch Fluoridtabletten benutzten was letztlich im Verlauf auch die Entwicklung einer Fluorose begünstigte. Im Ringen um einen Konsens wurde jetzt von beiden Fachgruppen in Sachsen eine Leitlinie entwickelt, welche als Handlungsleitfaden für die Eltern recht gut geeignet erscheint. In diesem werden zwei gleichwertige Möglichkeiten aufgezeigt.



Variante A

bis zum 2. Geburtstag
ab Durchbruch des ersten Zahnes einmal täglich Zähneputzen mit einer „reiskorngroßen“ Portion fluoridhaltiger Kinderzahncreme (500 ppm Fluorid)
Verwendung von (wenig) fluoridiertem Speisesalz mit Beginn der festen Kost

zwischen 2. und 6. Geburtstag
2 x /Tag Putzen mit einer erbsgroßen Portion fluoridierter Kinderzahncreme (500 ppm Fluorid)
keine Einnahme von Fluoridtabletten

Variante B

bis zum 2. Geburtstag
ab Durchbruch des ersten Zahnes einmal täglich Zähneputzen mit einer „reiskorngroßen“ Portion fluoridfreier Kinderzahncreme
Verwendung von (wenig) fluoridiertem Speisesalz mit Beginn der festen Kost

zwischen 2. und 6. Geburtstag
2 x /Tag Putzen mit einer erbsgroßen Portion fluoridierter Kinderzahncreme (500 ppm Fluorid)
Verwendung von fluoridiertem Speisesalz
keine Einnahme von Fluoridtabletten


 Um eine Übertragung kariesfördernder Keime zu vermeiden, verzichten Sie darauf, den Schnuller Ihres Kindes vor der Verwendung - zur Reinigung etc. - abzulecken. Dies sollte immer nur mit Wasser erfolgen.