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Pflegetipps

Mein Kind hat ständig kalte Hände und Füße- es friert bestimmt  

 Wenn ein Kind friert, beschwert es sich in der Regel und schreit. Oft fühlen sich Hände und Füße der Babys eiskalt an, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass Ihr Kind friert. Hier hilft der altbekannte Griff zum Rücken unter den Body (zwischen die Schulterblätter). Ist es hier wohlig warm, ist die Temperatur bzw. die Bekleidung des Kindes ideal. Ist die Haut hier klebrig, ist es zu warm. Nur wenn es sich hier auch eher kühl anfühlt, ist es zu kalt für das Baby. In einer zu warmen Umgebung wird Ihr Kind matt und apathisch (schreit aber nicht).

Ein frierendes Kind hingegen wird irgendwann anfangen, über seine missliche Lage zu schimpfen. Insgesamt brauchen es gesunde Kinder eher nicht zu warm. Oft beobachte ich bei Hausbesuchen, dass die Wohnungen für die Kinder extrem überheizt werden. Dies sollte vermieden werden. Abhängig von der Bekleidung ist für ein gesundes Kind eine Raumtemperatur, in welcher Sie als Erwachsener sich auch wohlfühlen, meistens genau richtig. Die Schlafumgebung sollte etwa 18- 20 °C betragen.


Muss ich meinem Kind regelmäßig die Haut eincremen? Wie pflege ich es eigentlich richtig  

 Prinzipiell brauchen Babys nur sehr wenig Grundpflege. Beim Baden gilt, weniger ist mehr. Ein Bad pro Woche reicht völlig aus (um Infektionen zu vermeiden, beginnen Sie erst mit dem Bad, wenn der Nabelstumpf abgefallen ist). Kinder, die ihr Bad lieben oder welche es mit dem Stuhlgang mal übertrieben haben, können auch 2 x /Woche gebadet werden. Noch häufigeres Baden setzt dann jedoch oft dem Hautschutzmantel zu und kann zu trockener Haut und in der Folge zu Ekzemen führen.

Das Badewasser kann bei Bedarf mit etwas Öl oder Kopf- /bis Fußwaschbad für Babys angereichert werden, muss es aber nicht (auch warmes Wasser pur ist o. k.). Nach dem Baden wird die Haut abgetrocknet, aber bitte richtig (nicht mit dem Handtuch rubbeln, sondern nur tupfen- auch dies ist besser für die Haut). Wer will, kann nun noch eine Babymassage durchführen und dabei gerne etwas Öl verwenden. Ansonsten gilt der Grundsatz: Eine gesunde Haut braucht keine Creme.

Gecremt werden muss nur, wenn wirklich trockene oder ekzematöse Areale beobachtet werden oder Hautirritationen auftreten. Dies trifft auch für den Windelbereich zu.

Die Nägel sollten in den ersten 4 Wochen nicht geschnitten werden. Spätestens aber, wenn sie so lang und scharf sind (dies bekommen sie als Eltern dann auch oft zu spüren), dass die Babys anfangen, sich selbst Kratzer zuzufügen, gilt dieser Grundsatz nicht mehr. Ich erlebte schon mehrmals, dass die Kinder sich sogar Augenverletzungen durch ihre Nägel zufügten. Soweit sollte man es nicht kommen lassen. Der oft beobachtete sog. Kopfgneis, also die honiggelben, fettig, schuppenden Areale, welche sich am behaarten Kopf bilden können, hat keinen Krankheitswert. Wenn er doch als störend wahrgenommen wird, können die Schuppungen mit Babyöl eingeweicht werden. Nach ca. 5 Min lassen sie sich mit einer weichen Bürste recht gut auskämmen.

Auch regelmäßiges tägliches Ausbürsten der Haare ohne Öl hilft hier recht gut. Für hartnäckige Fälle gibt es spezielle schuppenlösende Präparate (z. B. in der Apotheke „Babybene“ oder „Loyon“). Einmal abgelöst, kommt der Gneis jedoch recht schnell wieder zurück. Also ein Kampf gegen Windmühlen. Meist mit 1 Jahr, spätestens aber mit 2 - 3 Jahren sollte das Problem dann aber von alleine verschwunden sein.

Bleibt noch der Genitalbereich. An der Vorhaut ist in den ersten 3 Jahren (außer bei ständigen Entzündungen der Vorhaut oder bei einem deutlichen Aufblähen der Vorhaut beim Wasserlassen) keine spezielle Pflege nötig. Insbesondere ein manuelles Dehnen, wie früher häufig praktiziert, sollte vermieden werden, da es zu winzigen Einrissen und in der Folge zu narbigen Verengungen kommen kann. Zwischen den Schamlippen sammelt sich oft ein festes weißes Sekret an. Dieses sollte (trotz oft anderslautender Ratschläge) doch in regelmäßigen Abständen entfernt werden (am besten mit einem weichen Waschlappen nur mit warmem Wasser ohne Seife, oder vorsichtig beim Baden mit dem Finger). Nicht zu vergessen der Nabel. Ca. zwischen dem 5. und 10. Lebenstag wird dieser ganz eingetrocknet sein und abfallen.
Bis es soweit ist, kann der Nabelstumpf in eine trockene Kompresse gehüllt bzw. von dieser umschlungen werden. Manchmal kommt auch eine Nabelbinde zum Einsatz, eine netzartige Stoffhülle, welche wie eine Stirnband über den Bauch gezogen wird. Die Windel sollte so gefaltet werden, dass sie unterhalb des Nabelstumpfes geschlossen wird und dieser also außerhalb der Windel platziert ist. Früher wurde häufig ein antibakteriellen silberhaltiges Puder auf den Nabelstumpf aufgetragen. Darauf wird heute in der Regel verzichtet. Sollten Probleme wie Nässen, Bluten etc. auftreten, sprechen Sie die Hebamme an oder kontaktieren die Praxis. Meist kann mit einfachen Mitteln geholfen werden.


Apropos Hygiene, was ist noch wichtig  

 Einige einfache Grundregeln müssen Sie beachten, aber übertreiben sollten Sie es nicht mit der Hygiene. Im gesamten ersten Lebensjahr sollten die Sauger, Flaschen etc. nach der Benutzung abgespült und für 10 min abgekocht werden. Danach wird das Restwasser abgeschüttelt und alles zum Trocknen auf ein sauberes Geschirrhandtuch in eine warme Umgebung gelegt. Vereinfachen können Sie diesen Vorgang durch einen Vaporisator, in welchem die Sterilisation mittels heißem Wasserdampf erfolgt.

Und nochmals, gewöhnen Sie es sich gar nicht erst an, die Schnuller vielleicht unterwegs schnell mal selbst abzulecken, bevor Sie ihn Ihrem Kind in den Mund geben. Auf diese Weise übertragen Sie die (u. a. kariesfördernden) Bakterien, welche jeder Erwachsene im Mund hat, in kürzester Zeit auf Ihr Baby.