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Schnupfen / verstopfte Nase

Als prinzipiell eines der häufigsten Krankheitsbeschwerden überhaupt ist Schnupfen in allen Altersgruppen regelmäßig anzutreffen. Zu unterscheiden ist ein durchsichtig klares Sekret (meist viral bedingt oder bei entsprechender Konstellation seltener auch allergisch) von einem gelb - grünem (bakteriell).

In der Regel ist außer bei allergischem Schnupfen keine kausale Therapie notwendig oder möglich. Allgemein und in allen Altersgruppen gilt es, die Nasenschleimhäute zu pflegen (Vermeidung allzu trockener Heizungsluft durch gutes Lüften und Spaziergänge etc.; Nasenpflege mittels physiologischer Kochsalzlösung in Form von Nasentropfen, welche in der Apotheke erhältlich oder selbst anzumischen ist.

  Rezept

1 l Leitungswasser 5 Min abkochen, abkühlen lassen
2 Teelöffel Kochsalz zufügen und gründlich verrühren

Im Kühlschrank gelagert ca. 5 Tage verwendbar

Auch ätherische Öle (z. B. Babix) verschaffen Linderung. Hilfreich sind oft auch die homöopathischen Nasentropfen „Euphorbium comp“, welche in der Apotheke erhältlich sind. Zur Erleichterung können weiterhin auch abschwellende Nasentropfen eingesetzt werden, wobei diese aufgrund ihrer schädigenden Wirkung auf die Nasenschleimhäute nach längerem Gebrauch nur kurzfristig angewandt werden sollten.

In der Regel verschwindet der Schnupfen nach einigen Tagen bis 1 - 2 Wochen wieder.


Schnupfen beim Säugling  

 Ein Schnupfen in dieser Altersgruppe ist für viele Eltern oft Anlass, erstmals außerhalb der sonst geplanten Termine ihren Kinderarzt aufzusuchen. Fast ausschließlich jedoch handelt es sich hier um eine harmlose Verstopfung der Nase, welche in ihrer Intensität und Dauer kaum wesentlich zu beeinflussen ist.

Oft ist die Nasenverstopfung gar nicht durch einen echten Schnupfen, sondern lediglich durch bei Säuglingen im Liegen häufig bis in den Nasen- /Rachenraum zurückfließende Milch bedingt. Neben der o. g. Nasenpflege (die Kochsalzlösung kann über in der Apotheke erhältliche Pipetten oder mittels kleiner Spritzen verabreicht werden) ist es jetzt besonders wichtig, für viel frische Luft zu sorgen. Das Schlafen kann dadurch erleichtert werden, dass Sie Ihr Kind so lagern, dass Kopf und Oberkörper etwas erhöht liegen (am Besten, indem Sie daß Bettchen kopfseitig mittels Klötzchen etc. etwas anheben, jedoch nicht zu viel, damit Ihr Kind nachts nicht an das Fußende herunterrutschen kann).

Auch wenn von den Kindern nicht beliebt werden Trinken und Einschlafen bei starker nasaler Schleimbildung durch Absaugen doch deutlich erleichtert. Hierfür stehen zahlreiche kommerziell erhältliche Hilfsmittel zur Verfügung. So können sie z. B. Nasenballons anwenden (Achtung, zur Vermeidung von Verletzungen sollte der Nasenaufsatz nicht zu spitz oder gar kantig sein). Diese sind so anzuwenden, dass der bereits komprimierte Ballon luftdicht auf das abzusaugende Nasenloch aufgesetzt und dann, nach Zuhalten des 2. Nasenloches mit der anderen freien Hand, rasch losgelassen, also dekomprimiert, wird.

Weiterhin stehen Absaugvorrichtungen zur Verfügung, welche entweder selbst bereits eine elektrische Saugvorrichtung beinhalten oder die auf einen handelsüblichen Staubsauger aufgesetzt werden können (der Sog wird hierbei so reduziert, dass keine Verletzungsgefahr besteht). Ein Beispiel hierfür wäre der „Angel - Vac Nasensauger“. All diesen elektrischen Absaugvorrichtungen ist gemein, dass sie gut wirksam und bei normaler Anwendung ungefährlich für Ihr Kind sind. Einen zu intensiven Einsatz sollten Sie jedoch vermeiden.

Erleichternd ist oft auch der Einsatz vom sog. „Engelwurzbalsam“, einer in der Apotheke erhältlichen frei verkäuflichen Creme, welche, außen auf die Nasenflügel aufgetragen, dank der beinhaltenden ätherischen Öle Linderung verschafft. Der oftmals empfohlene Einsatz von Muttermilch, bei Schnupfen in die Nase eingeträufelt, ist eindeutig abzulehnen. Es existieren Studien, welche zeigen, wie ein Tropfen Muttermilch, auf eine Bakterienkultur aufgeträufelt, diese quasi erst recht „anfüttert“ und zu deutlichem Wachstum anregt. Auch wenn bei Säuglingen gerne auch mal 1-2 Wochen vergehen, bis der Schnupfen abklingt, können Sie entspannt bleiben, bei sonst gesundem Kind und gutem Trinkverhalten besteht sicherlich keine Gefahr.


Wann sollten sie die Praxis besuchen  

 Ein eindeutiger Grund, bei Schnupfen die Praxis aufzusuchen, besteht, wenn der Schnupfen über längere Zeit (> 2 - 3 Wochen) anhält oder streng einseitig auftritt (bei Säuglingen selten anatomische Anomalien; bei größeren Kindern gerade bei einseitigem eitrigen Schnupfen auch mal ein Fremdkörper möglich, den sich das Kind in die Nase gesteckt haben könnte), wenn zusätzlich zum ein- / oder beidseitigen eitrigen Schnupfen noch Begleiterscheinungen auftreten (Fieber, starker Kopfschmerz, starkes Krankheitsgefühl etc.) oder wenn ein beidseitiger Schnupfen über eine längere Zeit fortbestehen (Allergie?).